Leider verstecken ja viele städtische Verkehrsbetriebe ihre “Schätzchen” in ihren Depots. Jaja, hab ich in einige deutschen Betrieben gesehen…! Sicherlich werden die ein-, zweimal im Jahr herausgeholt, aber den Rest des Jahres…viel Staub! In Lissabon war das bis 1997 ähnlich. Doch dann hatte ein Visionär im Management die Idee für das Museum…seit 1999 zeigt man, was man hat. Das Museu da Companhia Carris de Ferro de Lisboa oder auch Museu da Carris wurde zum Verkehrsmuseum der Stadt. Beheimatet ist es auf dem Gelände des Straßenbahn Depot Santo Amaro. Eigentlich leicht zu finden, liegt es doch direkt unter der Zufahrt zur Brücke des “25. April”, wobei “Ponte 25 de Abril” (wieder mal die Nelkenrevolution) sich viel besser anhört. Die Brücke selber, ist recht imposant. Von weiten denkt man automatisch an die Golden Gate Bridge! Das täuscht jedoch, die Konstruktion ist gänzlich unterschiedlich. (weiteres sie hier)

Die Anreise gestaltet sich einfach, hält doch die Straßenbahn nach Belém direkt vor der Tür. Die Sache wirkt schon recht abstrakt, der ehemalige Palast der Grafen von Ponte, erbaut 1874 und die riesigen (wenn auch eleganten) Brückenpfeiler von 1966! Das hat was, aber wir sind ja nicht hier, um sich Brückenpfeiler anzusehen…

  • Öffnungszeiten:
    • Montag – Samstag 10 – 18 Uhr
    • Samstag Mittagspause von 13 – 14 Uhr
  • Adresse:
    • Rua 1º de Maio, 101 – 103
      1300-472 Lisboa
  • Website offiziell 

Museu da Carris

Ein Museum ist ja das eine, da Montag kurz nach 10 aufzutauchen, das andere! Die nette Dame an der Kasse war sichtlich erstaunt, einen, ebenfalls netten, jungen Mann, so früh empfangen zu dürfen/müssen. Aber, professionell wurde mir in Englisch (wenn auch in diesem grauenhaften portugiesischen Slang) der Aufbau des Museums erläutert. Ich verstehe eigentlich nur ‘drei Bereiche, am Ende des Ersten erwartet mich ein Guide’, nun gut, schauen wir mal. Wir sehen an Schautafeln und mit Hilfe von Objekten illustriert,  wie sich die einzelnen Bereiche der Carris entwickelt haben. Sicherlich werden heute die Straßenbahnen durch die Präsens im öffentlichen Raum besonders wahrgenommen, aber auch die Kabelbahn, die Standseilbahnen und Aufzüge werden thematisiert. Auch die Metropolitano de Lisboa, der Metro Lissabons, heute Teil der Carris, ist mit ihrer Geschichte(n) zu finden. Naja, dass hört sich jetzt mehr an, als zu sehen ist, aber was Solls, wenn man durch ist, ist man durch…und…steht vor einer verschlossenen Tür. Wieder mt dem Hinweis, auf einen ominösen Guide! Gut, ich bin ja nicht ungeduldig, aber…also alles noch einmal angesehen, wieder komme ich vor der verschlossenen Tür zum stehen. Wie lange denken die eigentlich…? Die nette Dame vom Empfang kommt vorbei, murmelt was von 5 min, trollt sich wieder! Blöd, wenn man der erste Gast ist…!

Die erste Wagenhalle

Dann…geht die Tür auf! Ein Straßenbahnfahrer in voller Montur steht vor mir…und eine rote Straßenbahn! Das ist ja auch eine interessante, wenn auch aufwendige Idee, die Besucher nicht durchs Gelände stolpern zu lassen… Eine Straßenbahn nur…für…mich!

Die Fahrt ist nicht lang, aber macht Spaß. Dann ist die Halle erreicht… Die Tür wird für mich geöffnet und schwups…bin ich allein mit den Fahrzeugen. Na das ist doch mal was! Schön, alle Fahrzeuge glänzen frisch herausgeputzt in der Sonne. Schauen wir uns um:

Die zweite Wagenhalle

Wenn man in der ersten Halle das Gefühl hatte, das die Fahrzeuge nur drauf warteten, das die Hallentore geöffnet werden und eine Ausfahrt ansteht, so finden wir hier keine Gleise die nach draußen führen. Dafür werden hier die fahrbereiten Busse rangiert. Damit war mein Chauffeur also beschäftigt, als ich gestört habe… Naja, Spaß scheinen sie zumindest zu haben…erst einer, dann der zweite Oldtimer fährt in die Halle, einer wartet noch vor der Halle… Bei mir hat der Spaß recht schnell seine Grenzen, da sich die Halle schnell mit den Abgasen der rangierenden Busse ist. Eigentlich bin ich eh durch, noch die Teile einer Stromversorgungs- und Steuerungsanlage angesehen, die Toiletten gescheckt und schon stehe ich ich im Shop. Naja Shop…aber da steht wirklich ein, sagen wir mal Pensionär und schaut mich erwartungsvoll an… Und es gibt eigentlich wirklich, wirklich nichts war mein Interesse erregt, außer diese Straßenbahnmodelle… Minuten später stehe ich draußen und bin stolzer Modellstraßenbahnbesitzer! Super eingepackt übrigens… Noch einen Blick zur Hochbrücke und schon wird zurückgeshuttelt.

Die dritte Wagenhalle

Leider verschließt sich mir die Logik dieses Ausstellungsbereiches komplett! Da stehen Busse, ein paar alte Kommunalfahrzeuge, aber alles ein wenig unvorteilhaft aufgestellt. gefühlte 3 min später stehe ich wieder vor der Tür… Viel interessanter! Da rauschen die Bahnen, ob gelb, ob rot, ins Depot… Na gut, Zeit zu gehen.

Fazit

Was bleibt? Porto! Im Ernst, das Museum ist sehenswert. Ich weiß nicht, aber irgendwie beeindrucken mich diese portugiesischen Ausstellungen, gut sortiert, Fahrzeuge super in Schuss und das alles mit diesen wenigen (sichtbaren) Leuten. Tiefer Respekt! So geht es also auch. Hier endet erst einmal mein Portugalausflug. Schade eigentlich, schönes Land, nette bemühte Menschen. Und wenn ich Porto sage…nun ich war zwar dort, hatte nicht genügend Zeit (habe sie mir durch kleine Fehlplanungen nicht nehmen können). Aber gut, passiert…auch mir! Es wird die Zeit kommen.

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