
In Odense, auf der Insel Fünen befindet sich Danmarks Jernbanemuseum, das dänische Eisenbahnmuseum. Direkt neben dem Bahnhof gelegen, ist es natürlich mit dem Zug hervorragend zu erreichen…wenn man denn irgendwo herkommt, wo eine Bahnstation ist. Dänemark ist einfach zu klein, um von einem dichten Eisenbahnnetz zu sprechen. Zumindest die ‘grossen’ Städte sind angebunden. Wichtigeren ist in diesem Land eher, wie man mit dem Auto anreisen kann. Das geht! Gut sogar. Die kostenfreien Parkplätze sind zwar von Pendlern besetzt, aber ein Parkhaus ist direkt gegenüber. Jetzt noch schnell ein Ticket gelöst…ehmm…das geht echt schnell, wenn man dänisch kann… Wie geht man vor, wenn man keine Ahnung von der Sprache hat…laut lesen und an Berlinerisch denken…dann geht das schon, oder einfach überall drauf drücken und sehen was passiert…!
- Öffnungszeiten:
- täglich von 10-16 Uhr
- Adresse:
- Danmarks Jernbanemuseum Dannebrogsgade 24
DK-5000 Odense C
- Danmarks Jernbanemuseum
- Website offiziell
Rundgang Danmarks Jernbanemuseum
Was haben wir heute? 10.000m² Ausstellungsfläche…! Das größte Eisenbahnmuseum in Skandinavien! Jaaahhh…ich kann das auch nicht mehr hören. Das Größte, das Schönste irgendwas… Nein im Ernst… Erste Sammlungen begannen um 1900, das Museum selbst befindet sich seit 1975 am Ort in einem ehemaligen Lokschuppen der DSB. Im Kontext zur Größe des Landes ist das Museum durchaus angemessen. Für den reinen Betrachter ist die Ausstellung formvollendet aufgebaut. Für den Fotographen leider nicht! Der Einbau des Obergeschosses macht die Sache auch nicht besser. Aber ich habe mir vorgenommen, nicht immer nur zu meckern. Keiner mag Klugscheißer! Wie dem auch sei, die Abteilung mit den ältesten Exponaten ist, ja, wie kann man das am besten beschreiben, als Diorama ausgeführt. Die liebevoll aufgestellten Figuren sind schön anzusehen. Sogar ein Pferd zieht einen Wagen. (nein…kein richtiges Pferd!)








Interessant, oder? Ja, das gefällt. Weiter geht’s. Zwischen den Lokomotiven finden sich gar seltsame Gefährte. In einem Nebenraum könnte man Fährschiff Modelle besichtigen (heute nicht…geschlossene Veranstaltung)












Internationale Züge
In einem Nebenraum wird den großen internationalen Züge gehuldigt. Von einstigen großen internationalen Relationen zu den Schnellzügen der Generation Interrail! Nun, anhand der Bilder kann sich jeder selbst eine Meinung bilden, ob es sich in die richtige Richtung entwickelt. Die, ich möchte es mal Zwischenzeit nennen, also die 70iger und 80iger Jahre des letzten Jahrhunderts, ist zwar überwunden. Doch damals war die Eisenbahn kurz vor dem endgültigen Niedergang. Die großen Namen unter den Zügen verschwanden. Investitionen wurden eher in den Individualverkehr gesteckt, als die Eisenbahn zu modernisieren. Das vergisst man heute gern, wenn man in den modernen Zügen von heute reist. Wo und warum das Umdenken begann, nun, nicht Nachhaltigkeit und Umwelt waren ausschlaggebend, sondern Nationalstolz! Ich glaube, die Einführung des TGV in Frankreich war der Wendepunkt!







Weiter geht es…
Nächste Abteilung, Triebwagen. Hier gibt es einen elektrischen Triebwagen der, 1934 eröffneten, Kopenhagener S-Bahn (S-Tog)zu bewundern. Zeitgleich begann in Dänemark der elektrische Eisenbahnverkehr. Es folgt noch ein Dieseltriebwagen (anscheinend betriebsfähig) und schon stehen wir vor der nächsten Attraktion. Die kleine Lok aus dem Film ‘Die Olsenbande stellt die Weichen’, dem besten Olsenbande Film aller Zeiten! Ist wirklich interessant, welchen Stellenwert die Filmreihe in Dänemark hat.





Und schon stehen wir vor zwei gewaltigen Diesellokomotiven. Die eine betriebsfähig, die andere im Schnitt. Gute Idee, nicht immer nur die Dampfloks aufzuschneiden. Daneben findet sich noch ein Fahrmotor und eine Zylindergruppe.





Sooo, in der ersten Etage finden sich noch allerlei Exponate aus der Geschichte der dänischen Eisenbahn, viele Modelle und Schriftstücke, die recht ansehnlich in Vitrinen präsentiert werden. Wenn man es im ganzen Museum geschafft hat, die Exponate in drei Sprachen zu beschriften, hat man sich hier besondere Mühe gegeben. Zumindest wird immer kurz erklärt, um was es geht. Den Rest kann ich nur mit den Augen aufnehmen.





Theoretisch bin ich jetzt durch. Doch eine unscheinbare Tür öffnet mir den Weg zum Freigelände. Zwar fällt mir sofort ein Triebwagen auf, aber ich habe auch einen angenehmen Geruch in der Nase, der mich weiter laufen läßt. Hinter der nächsten Ecke lüftet sich das Geheimnis…das steht eine Dampflok und raucht vor sich hin. Schön zu sehen… Der Lokführer putzt und macht, was ein Lokführer so tun muss. Zeit sich dem Triebwagen zu widmen. Die Form ist einem Deutschen geläufig und doch…! Ich will das kurz auflösen. Ja, es ist ein deutsches Produkt. Nur ein wenig abgewandelt. Zweck war die schnelle Teilung des Zuges für die Fähren. Hier sind auch das erste Mal diese Wülste zum Einsatz gekommen…! Nun…ich bin durch…im Shop gibts nur Bücher in Dänisch…das ist doof!










Fazit Danmarks Jernbanemuseum
Schön, sehr schön. Das Museum ist ein echter Hingucker! Es ist jetzt nicht die Mutter aller Museen, das steht in England, nein, es ist ein Museum, das äußerst sehenswert ist. Auch wenn man ein wenig weiter weg ist, sollte man den Besuch in Betracht ziehen.
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