Eisenbahnreise Lyon-Wien Durchs Land nach Bologna

Da ich den Tag im Vorfeld etwas anders geplant hatte, ging es schon um 7 Uhr los. Der Zug, ein “FrecciaBianca” erwartete mich frisch geputzt von innen wie von außen. Erstaunlicherweise kam sogar auf jeder Station eine Servicekraft und kontrollierte die Toiletten. Da könnten sich die französischen Eisenbahnen mal eine Scheibe abschneiden. Die Strecke führt an der Rivera nach Süden, meist direkt am Wasser entlang. Man kann sich zurücklehnen, die Fahrt und den Ausblick geniessen.

Nach zwei Stunden ist Pisa erreicht. Da der schiefe (Kommerz-) Turm schon bei einer früheren Reise auf dem Programm stand, geht es sofort mit dem, merklich besser besetzen Regionalzug weiter nach Florenz. Auf dem Bahnhof in Florenz schien die Hauptsprache nun englisch zu sein, die Koffer, die bewegt wurden, nahmen immer größere Ausmaße an… überall Touristen. Der Florentiner Bahnhof selbst, ist ein herausragendes Beispiel moderner Architektur der 1930iger Jahre und lädt zur näheren Betrachtung ein. Leider ist es in dem allgemeinen Gewusel schwer, die vielen kleinen interessanten Details, die diesen Architekturstil beschreiben, zu entdecken. Anders als für mich, ist dieser Ort für die vielen Leute, die reizüberflutet nach ihrem Florenz Besuch ihrem nächsten Ziel entgegenstreben, nur das was er ist, ein Bahnhof.

Auch für mich ist es nur ein Umsteigepunkt. Bologna kann man von Florenz über drei Strecken erreichen. Jede Strecke spiegelt die technischen Möglichkeiten der jeweiligen Zeit wieder. Klar war der Plan, alle drei Strecken zu befahren, vor allem die älteste Verbindung der beiden Städte über die Berge hörte sich interessant an, doch wie das so ist… Schienenersatzverkehr diese Woche(!) Egal, es war sowieso viel zu warm…und so nehme ich einen “FrecciaRossa” und lege die Strecke in 37 min statt der 3 Stunden auf der geplanten Strecke zurück. Gut, Schnellfahrstrecken haben vielleicht auch ihren Reiz, aber wenn man von 37 min Fahrzeit gefühlte 35 min in Tunneln verbringt, kann selbst der ausgezeichnete Service in der Executive Class nicht über einen bitteren Nachgeschmack hinweghelfen. Wobei die Executive Class was richtig Schönes ist, vergleichbar mit der First Class im Flugzeug…jaja…träum

Hotel habe ich mich heute wieder für ein Mercure entschieden. Gegenüber vom Bahnhof ist es für die nächsten zwei Tage perfekt! Das Hotel und seine Einrichtung hatte seine beste Zeit vor einigen Jahr(zehnt)en… Die Badfliesen haben so eine fiese Farbe, das man sie bestimmt schon wieder als modern einordnen kann. Aber, und dass ist wichtig Preis und Leistung stimmen!

Stadtrundgang

Nach den ersten hundert Metern, habe ich gedacht ‘mhmm…schön…hier kann man hin, muss man aber nicht’ Doch nach weitern Meter musste ich feststellen, wie sehr ich mich getäuscht hatte… Bologna spielt in einer Liga mit Florenz was die Sehenswürdigkeiten betrifft und überholt Pisa, wenn es um schiefe Türme geht. Ich habe vier Türme gezählt und alle sind schief, also mehr oder weniger…und höher natürlich. Habe mal nachgelesen und es gab ca. 180 von diesen sogenannten Geschlechter Türmen. Wie auch in Turin sind in Bologna die Arkaden weit verbreitet (summiert 38 km, angeblich). Ihre eigentliche Bestimmung war wohl, mehr (Wohn)Raum zu schaffen, aber an einem heißen Tag, spenden sie auch angenehmen Schatten. (Find ich!…schwitz) Okay…Bologna muss man gesehen haben!

Morgen Tagesausflug nach Mailand!

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