
Eisenbahnreise Lyon-Wien Richtung Osten!
Eigentlich könnte man sagen, jetzt geht es langsam nach Hause. Doch keine Angst, soweit ist es noch nicht, einige Highlights warten noch. Das regnerische Venedig habe ich mit Wehmut Richtung Osten verlassen und bin in Triest angekommen. Ich habe die etwas längere Route über Udine genommen, um noch etwas mehr Landschaft zu sehen. Dieser Bereich Italiens scheint etwas dichter besiedelt zu sein als der Rest. So kam es mir zumindest vor, keine großen Städte, nein, viele kleinere Ortschaften, dazwischen immer wieder Industrie und auch die Landwirtschaft kam nicht zu kurz. Trotzdem sind in dieser Ecke des Landes keine, bzw. nur wenige wirkliche Schnellzüge unterwegs. Mein Zug war diesmal ein Regional Express. Doppelstock, sauber und recht zügig unterwegs. Ich glaube, dem Lokführer war es sichtlich peinlich, pünktlich zu sein. Normalerweise sind mindestens 5, besser aber 15 min Verspätung Usus. Ich hatte einen guten Platz und konnte schön beobachten, wie die Einheimischen mit der 1. Klasse umgingen. Wohl wissend, welche Klasse es war, setzte man sich erst einmal völlig entspannt hin. Der erste Schaffner war in diesem Punkt nicht entspannt, ein wenig Palaver und man räumte das Abteil. Nächster Halt, das selbe Spiel. Dann Schaffner Wechsel und nun wurde klar, warum man so entspannt damit umging, den interessierte nicht die Bohne, ob jemand 1. oder 2. Klasse hatte, nein, der wollte seine Ruhe haben. Nichts desto Trotz, eine schöne Fahrt, wobei der letzte Abschnitt zwischen Udine und Triest der Interessanteste ist, da die Bahn hier ein Küstengebirge überquert und die Sicht auf die Adria entsprechend atemberaubend ausfällt.


Ein Wort noch zu Triest. In meiner ursprünglichen Planung war dies der Ausgangspunkt der Reise. Ziel war die österreichische Südbahn zu erkunden, die hier ihren Anfang bzw. ihr Ende hatte. Die Südbahn verband Wien mit dem ehemals österreichischen Hafen Triest. Das erste Stück von hier aus gesehen, wird nicht mehr für den Personenverkehr genutzt, ansonsten, könnte man mit zweimal Umsteigen Wien erreichen. Da ich hier aber nicht mit dem Zug über die Grenze zu Slowenien komme, werden ich die Strecke erst ab Ljubljana fahren können. Ein Vorgriff zwar, aber den Semmering werde ich auch mit dem Bus überqueren müssen, da dort diese Woche (ja, echt) Schienenersatzverkehr besteht. Schade.
Gut, eigentlich hatte ich mir ein schönes grosses altes Hotel an der Promenade mit Blick auf den Hafen herausgesucht. Aber…ich war einfach zu faul, soweit zu laufen und so bin ich in einem NH Hotel in Bahnhofsnähe abgestiegen. Nun, es gibt nicht zu beanstanden, ausser das kein Wasserkocher vorhanden ist (kein Kaffee), allerdings es gibt auch nichts außergewöhnlich Gutes zu berichten. Mein Zimmer ist zumindest gross genug, hell will ich nun nicht sagen (1. Etage), aber wenn ich die Augen zu mache, ist es sowieso dunkel…
Stadtrundgang
Triest ist ganz was feines. Die Promenade am Hafen (nicht mehr genutzt) ist vergleichbar mit denen der englischen Seebädern (Brighton oder Llandudno (ja…ist nicht England)). Ich habe immer den immerhin 500jährigen österreichischen Einfluss auf diese Stadt gesucht, bis ich mir eingestehen musste, das ich gar nicht weiß, wie der eigentlich aussieht. Für mich wirkt die Stadt zumindest eher italienisch. Wenn man ein wenig tiefer eintaucht, sind einige Gemeinsamkeiten mit Genua erkennbar, Prunkbauten am Hafen in der ersten Reihe, repräsentative Geschäftshäuser dahinter und dann werden die Gassen immer schma(ä?)ler. Alles sieht, zumindest von weitem, sehr gepflegt aus und ist schön anzusehen. Man sieht zwar auch Touristen, aber nicht in den Massen, wie in den Städten zuvor. Das liegt vielleicht an der doch etwas abseitigen Lage der Stadt, vielleicht aber auch daran, dass es kein absolutes Top Highlight gibt. Ich meine, die Stadt wirkt als Ganzes und ist deshalb auch eine Empfehlung…zumindest für einen Tagesausflug.



















Morgen geht es nach Ljubljana.
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