Eisenbahnreise Lyon-Wien Einmal rund herum in Slowenien!

Ein Stück auf der österreichischen Südbahn

Mein Plan, eine Rundfahrt durch das nordwestliche Slowenien zu absolvieren, stand gleich am Anfang vor dem Scheitern. 20 Minuten Verspätung bei 23 Minuten Zeit zum Umsteigen. Da sonst hier alles relativ pünktlich unterwegs war, vermutete ich, dass auf der Strecke Richtung Adriahafen Kopper die Güterzüge Vorrang haben/hatten. Und die sind pausenlos auf der 1854 eröffneten, ehemaligen österreichischen Südbahn zu Gange. Schön anzusehen, bzw. zu hören war, dass der Lokführer mit seinem Kumpel im Cockpit viel Spaß hatte. Ein Palaver mit sich immer wieder anschließenden Gelächter war das, da bekam selbst der größte Griesgram gute Laune. Ja, natürlich, während der Fahrt! Es hat nur noch gefehlt, das der Lokführer auf’s Klo geht. Apropos Klo, wenn das mal keine spitzen Überleitung ist, selbst in der schärfsten Möre von Zug, sind die Klos sauber und haben fließend Wasser. Warum ich das immer wieder betonen…das Klo in dem Spitzenprodukt der „Grande Nation“, dem TGV hat mich traumatisiert. (Hinweis am Rand, Rubrik komplett unnütze Information: in Frankeich wird der Begriff „Grande Nation“ überhaupt nicht verwendet…! Aussage der französischen Botschaft in Österreich) Die Südbahn an sich ist recht kurzweilig, vor allem wenn man vorn rausschauen kann, bietet aber für Mensch und Maschine noch keine rechte Herausforderung.

Die Wocheiner Bahn / Karstbahn

Das änderte sich nach dem Umsteigen, die 20 min hatten wir gehalten und so ging es 3 min später schon weiter. Schon das kurzen Stück „Neubaustrecke“ um auf die eigentliche 1906 eröffnete Wocheiner Bahn zu gelangen, forderte den Triebwagen sichtlich, ja man verkrampfte selbst, um dem Motor den letzten Schubs über den Berg mitzugeben. So ging das eine ganze Weile, Luft anhalten bei der Bergfahrt, erleichtert ausatmen wenn es wieder runter ging. Und das war noch nicht einmal die richtige Bergstrecke… Bevor die begann hatte wohl jemand ein einsehen gehabt, wir wechselten den Zug. War zwar die gleiche 45 Jahre alte Baureihe, doch schien es dem Motor deutlich besser zu gehen. Das war auch der erste Zug an diesem Tag, der nicht mit Graffiti verzieht war. (Ich dachte Beat Street war 80iger) Wie dem auch sein, die Strecke wurde anspruchsvoller, sehenswerter und mir gehen jetzt langsam die Superlative aus… Wie eine richtige Alpenbahn, kämpft sie sich an den immer an steil aufragenden Hänge entlang, dem Pass entgegen. Moment, es ist natürlich eine richtige Alpenbahn, die die julischen Alpen, einem Teil der Kalkalpen durchquert. Nach 2 Stunden haben wir den Gipfelpunkt, den Wocheiner Tunnel, erreicht, der mit seinen 6,3 km Länge auch nicht zu den ganz kurzen zählt. Noch eine Stunde vergeht, bevor ich den Zug in Jesenice verlasse. Jesenice liegt am südliche Ausgang des knapp 8 km langen Krawankentunnels. Jenseits dieses Tunnel liegt Villach. Aber das ist eine andere Tour. Ich steige auf dem Weg zurück in den Eurocity München – Zagreb. Moment, Eurocity hört sich jetzt nach richtigen Schnellzug an, aber… mich erinnert dieser 4-Wagen Zug eher an das Codesharing beim Fliegen, da ist nur ein Wagen, wo München dran steht, drei Wagen kommen aus Villach. Naja, egal ich will weder nach München, noch nach Zagreb, nur nach Ljubljana, wo mein Hotel wartet. Das geht dann auch recht schnell und so bleibt für den heutigen Tag nur ein Fazit, es hat sich gelohnt…

Das war der vorletzte Tag (oder letzte, kommt darauf an, wie man es rechnet)… Morgen gehts nach Hause. Mit der Bahn über Maribor, Graz nach Wien und den Rest mit dem Flieger…

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