
Das Železniški muzej Slovenskih železnic, also das Eisenbahnmuseum der slowenischen Eisenbahnen befindet sich in Ljubljana. Es ist gut zu Fuß vom Hauptbahnhof zu erreichen. (ca. 15 min) Parkplätze sind in ausreichender Anzahl vorhanden.



- Öffnungszeiten: Dienstag-Sonntag 10-18 Uhr
- Adresse: Železniški muzej Slovenskih železnic
Parmova ulica 35, 1000 Ljubljana, Slowenien - Website offiziell
- Website mit Lokomotiven in 360° Ansicht
Rundgang Železniški muzej Slovenskih železnic
Gut, es hat an diesem Tag geregnet wie aus Eimern. Vielleicht war ich ja deshalb der einzige Besucher. Das ist doch mal was, ein ganzes Museum für sich alleine! Kein Mensch, kein Tier, das/der ins Bild tapst!
Das Museum selbst, ist hier seit 1996 in einem Lokschuppen nebst anliegendem Nebengebäude untergebracht. Es macht einen äußerst gepflegten Eindruck. Sicherlich ist Slowenien ein Sonderfall was ‘nationale’ Eisenbahnen betrifft. Hat es doch erst in den letzten Jahren einen eigenen Staat und Identität aufgebaut. Aber davon ist nicht zu spüren, die Hauptexponate sind sogar in drei Sprachen erläutert (ausnahmsweise auch Deutsch), österreichische stehen neben deutschen und jugoslawischen Lokomotiven. Hauptattraktionen sind hier die Dampflokomotiven. Die leider fehlenden Diesel- bzw. Elektroloks sind ja teilweise noch im Einsatz. Älteste Lok ist die im Jahr 1861 gebaute Güterzuglok 718, die schon seit 1949 zum Museumsbestand gehört. Ich habe gelesen, die Lokomotiven, die man an vielen Bahnhöfen in Slowenien sieht, ebenfalls zum Bestand gehören.













Zum Lokschuppen gehört auch ein Werkstattbereich, der so glaube ich, normalerweise nicht zugänglich ist. Ich stand auf einmal mittendrin. War jetzt nicht sooo schlimm, da wohl gerade Mittag war… Nein, im Ernst, ich glaube, dass man sich den Bereich sehr wohl anschauen kann und sollte. Hier werden die betriebsfähigen Maschinen unterhalten und so glaube ich verstanden zu haben, auch aufgearbeitet…





…und die Maschinen, die auf ihre Aufarbeitung noch warten, finden sich im Außenbereich. Ob man die Maschinen, unter ihnen eine Reihe 33 (ex DR BR 52), noch retten kann… Wer weiß?








Die Nebengebäude sind ganz dem Betriebsdienst gewidmet. Nicht nur Ausrüstungen für Stellwerke, für Telefonzentralen, Uhren hier zu finden, auch Uniformen und Drasinen gehören zu den Exponaten.






Fazit
Das Museum ist ein echter Hinkucker! Es hat vielleicht nicht die Größe und Ausstattung anderer Eisenbahnmuseen, was aber durch einen eigenen Charme wettgemacht wird. Wenn man in der Nähe ist, sollte man auf jeden Fall einen Besuch einplanen! Vielleicht zusammen mit einer Sonderfahrt…
Streifzug über den Bahnhof
Auf den ersten Blick sieht man dem Bahnhof Ljubljana (Železniška postaja Ljubljana) seine lange Geschichte nicht an. Doch das täuscht, der Bahnhof wurde 1849 errichtet und gemeinsam mit der österreichischen Südbahn (auch Erzherzog Johann-Bahn) in Betrieb genommen. Die Südbahn verband, grob gesagt, Wien über den Semmering mit Triest, den bis 1918 bedeutendsten Hafen der Donaumonarchie. Heute kann man diese Strecke leider nicht mehr über die ganze Länge befahren, da es keinen durchgehenden Zug mehr nach Trieste Centrale gibt. Der unvermindert starke Güterverkehr wird heute zum Hafen von Koper geführt.



Slowenien ist erst seit 1991 ein eigenständiges Land und so verwundert es nicht, dass auch die Eisenbahn des Landes Slovenske železnice (SŽ) erst zu diesem Zeitpunkt entstand. Das Spitzenprodukt der SŽ ist heute die als ICS InterCity Slovenija vermarktete Baureihe 310. Hierbei handelt es sich um drei dreiteilige Pendolino-Triebzüge von Fiat Ferroviaria (Alstom). Diese Züge basieren auf der Standard Baureihe ETR460.



Aufbauend auf der Geschichte des slowenischen Eisenbahnwesen, ist es nicht verwunderlich, hier noch französische und italienische Altbau-Elektrolokomotiven zu finden. Warum? Nun, man fährt in Slowenien unter 3000V Gleichstrom. In der Zwischenkriegszeit, also in der Zeit, wo erste Erfahrungen mit der elektrischen Zugförderung gesammelt wurden, gehörten Teile Sloweniens zu Italien. Dort hatte man sich zwar an Wechselstrom versucht, aber auch festgestellt, das dieses System nicht wirklich tauglich war. So wurden weitere Strecken in Gleichstromtechnik ausgeführt. In Slowenien behielt man dieses System auch als Teilstaat Jugoslawiens bei. Die 39 Fahrzeuge Baureihe 363 sind zwischen 1975 und 1977 in Dienst gestellt worden und entsprechen der CC6500 der SNCF. Die Baureihe 342 ist in den 60iger Jahren aus Italien zur jugoslawischen Staatbahn gekommen. Die wenigen noch vorhandenen Fahrzeuge dieser Baureihe werden heute nur noch als Reserve vorgehalten.





Wenn wir uns die Triebwagenflotte ansehen, denkt man automatisch, was für eine Vielfalt. Doch dem ist nicht so. Die Baureihe 713/715 gibt es in verschiedenen Farbvarianten und unterschiedlichen Stufen der Modernisierung, die von außen vor allem durch die Frontpartien erkennbar sind. Die zweiteiligen Fahrzeuge sind mit Motor- und Steuerwagen ausgeführt. Die 32, mit hydraulischer Kraftübertragung ausgerüsteten Fahrzeuge wurden ab 1982 in Dienst gestellt. Gebaut wurden die Triebzüge als Gemeinschaftsproduktion von MBB Donauwörth und TVT Maribor. Es gibt sie in Nahverkehrs- und Fernverkehrsausführung (713/715 1…) Die Gleichstromtriebwagen 311/315 wurden ab 1964 in Dienst gestellt. Die Fahrzeuge wurden vom polnischen Hersteller Pafawag in Wroclaw gefertigt. Es wurden 88 drei- und vierteilige Einheiten geliefert. Die 311/315 sollten schon längst durch die Siemens Desiro Baureihe 312 ersetzt sein, von denen seit 1998 30 Züge im Einsatz sind.





Durch die Stadt
Zum Städtchen habe ich schon an anderer Stelle schwadroniert. Schaust Du:
Durch Slovenien mit der Bahn
Eine Rundreise über die Wocheiner Bahn durch die Kalkalpen (Julische Alpen):
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