
Das nationale spanische Eisenbahnmuseum, Museo del Ferrocarril, befindet sich in Madrid. Für die Anreise sollte man zwar bevorzugt auf die öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgreifen (Metro U3 oder Nahverkehr C1, C7 oder C10 Station Delicias), aber es gibt auch genügend Parkplätze vor der Haus. Sicher kann man natürlich auch vom Bahnhof Madrid Atocha einen 15 minütigen Spaziergang wagen…
- Öffnungszeiten:
- vom 1.Mai – 30.September täglich 10:00-15:00 Uhr
- sonst Montag-Donnerstag 09:30-15:00 Uhr
- und Freitag-Sonntag / Feiertag 10:00-20:00 Uhr
- Ausnahme jeder 2. Freitag / M 10:00-18:00 Uhr
- Adresse: Museo del Ferrocarril de Madrid Pº. de las Delicias 61, 28045 Madrid
- Website offiziell
Rundgang Museo del Ferrocarril
Es war kalt, es war Januar…und trotzdem…schönes Wetter. Blauer Himmel und…niedrige Sonne. Gut für’s Gemüt…schlecht für Fotos. Egal, los geht es. Das Museum ist mitten in der Stadt im ehemaligen Bahnhof Delicias untergebracht. 1880 gebaut wird er seit 1984 als Museum genutzt. Nun, so groß ist es nicht, zumindest nicht, wenn man es proportional zur Landesgröße betrachtet. Ich kenne Spanien nicht so gut, um einschätzen zu können, ob es ein Eisenbahnland war oder nicht. Heut ist das jedenfalls so. Die Bahnhöfe sind neu und architektonisch hochwertig, die Züge schnell. Das man den Empfehlungen der europäischen Eisenbahnindustrie folgte und sich auf eine andere Spurweite bei den Hochgeschwindigkeitsstrecken eingelassen hat, nun, es hat zumindest interessante technische Lösungen (Filmchen am Schluss) geschaffen.


Aber widmen wir uns wieder dem Museum! Das ist wiederum recht übersichtlich gegliedert. Nur je ein Gleis für jede Traktionart. Aber es scheint alles da zu sein, was für Spanien wichtig war. So ich das richtig verstanden habe, sind die Dampflokomotiven nach Alter sortiert. Die Älteste von 1861 am Anfang bis zur Letzten in Spanien in Dienst gestellten Maschine von 1956, die den Zenit der Dampflokentwicklung in Spanien darstellte.





Auch bei den Elektrolokomotiven ist die genannte Gliederung vorgenommen worden. Interessant ist die Lok Nr.3 der Strecke von Linares nach Almeria. Die kleine Lok ist mit 3-Phasen-Wechstrom-Technik ausgerüstet und war auf dieser spektakulären Bahn von 1907 bist 1960 eingesetzt. Imposant kommt auch die Lok 7507 der Reihe 275 daher. Es ist eine der größten Lokomotiven der 40iger Jahr, eine der größte Einrahmen-Maschine die ich bisher besichtigen konnte.





Weiter geht’s
Sofort fällt die große amerikanische aussehende Maschine auf. Dies ist nicht nur die erst spanische Strecken-Diesellokomotive, sie war auch Teil der anlaufenden amerikanischen Wirtschaftshilfe in den 50iger Jahre. Das nächste Fahrzeug sollten, zumindest dem deutschen Besucher, bekannt vorkommen. Die Reihe 340 ist ein Lizenzbau der deutschen V200.1. Damals die schnellste und stärkste Maschine der spanischen Staatsbahn.






Das eigentliche Highlight folgt am Schluß. Eine komplette Talgo 2 Einheit. Talgo heißt im deutschen soviel wie Gliederzug in Leichtbauweise. Durchsetzt hat sich dieses System vor allem in Spanien. Das lag sicherlich an dem etwas komplizierten Betriebsablauf. Der gesamte Zug konnten nur in eine Richtung verkehren und musste am Endbahnhof aufwändig gedreht werden. Die vollständige Geschichte habe andere hier dargestellt. Der Zug sieht für den deutschen Betrachter auch heute noch innen wie außen recht futuristisch aus. Unter dem Fotoblock noch ein kleiner Werbefilm, der die technischen Vorteile des Zuges schön erläutert.








Fazit
Nun für ein nationales Eisenbahnmuseum ist es auf den ersten Blick recht klein geraten. Die wichtigsten Meilensteine der spanischen Eisenbahngeschichte scheinen jedoch vorhanden zu sein. In Spanien gibt es aber noch mehr Museen…schau’n wir mal!
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