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Es ist immer wieder eine Herausforderung einen Beitrag zu beginnen, aber siehe, schon hab ich es… Zweiter Teil meines doppelten Doppeldates in Halle an der Saale! Eigentlich Zufall, das ich entdeckt habe, dass es in Halle ein Straßenbahnmuseum gibt. Das allein hätte mich jetzt aber auch noch nicht von der Couch gelockt. Aber Moment, ist Straßenbahnmuseum Halle überhaupt die richtige Bezeichnung? So man Wikipedia glaubt, ja. Die HAVAG (Hallesche Verkehrs-AG) nennt es historisches Museum und der Betreiber, die Halleschen Straßenbahnfreunde e.V. gar historisches Straßenbahndepot bzw. ‘unser’ Museum. Wie dem auch sei, bleiben wir einfach bei Straßenbahnmuseum Halle, sorry werte Hallesche Straßenbahnfreunde! (und auch Google freut es, wenn ich den Titel so oft wie möglich in den Beitrag schreibe…jaja) Zurück zur Couch. Ein wichtiges Argument für das verlassen derselben, war nicht nur das Museum selbst, sondern vor allem die Kult Museumsnacht in Halle, die ich mir nicht entgegen lassen wollte (und das DB Museum).

Zurück zum Museum. So ich das richtig verstanden habe, gehören Gelände und Fahrzeuge der HAVAG. Die halleschen Straßenbahnfreunde betreiben das Museum, führen Wartungs-, Instandsetzungs- und Restaurationsarbeiten durch. Wie das aber nun wirklich zusammenhängt, entzieht sich meiner Kenntnis. Ist auch egal, wichtig ist, das die zeitgeschichtlichen Exponate der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Um es mal so zu sagen, es ist schön, dass sich jemand pro bono darum kümmert. Was für mich unverständlich ist/war/bleiben wird, sind die eingeschränkten Öffnungszeiten der vereinsgeführten Museen. Ich will die Arbeit und die Zeit, die dahintersteht nicht klein reden. Aber entweder, man will klein klein für sich allein sein, oder man will es richtig machen, dann muss man andere Öffnungszeiten haben. Und sicherlich sollte sich an einer festen Stelle auch der Eigentümer (und/oder auch die Stadt beteiligen). Damit mich in Halle keiner missversteht, diese Kritik beschränkt sich nicht nur auf dieses Museum, sondern das sehe ich allgemein in Deutschland. Technik ist in manchen Bundesländern sehr hoch angesiedelt, in anderen, nun hier werden technische Denkmäler lieber in die Hand von Vereinen gegeben. Aber in einer Stadt, die nicht nur durch Händel und die Frühgeschichte nach vorn gebracht wurde, sondern vor allem durch Technik und Industrie zu Blüte kam, sollten diese Bereiche auch gewürdigt und unterstützt werden. Zumindest finanziell so ausgestattet sein, das auch Vereine würdige Öffnungszeiten darstellen könnten. Wenn man sich mal anschauen möchte, was ich meine, wäre ein Blick nach Lissabon oder Porto (die nun auch nicht für ihren Reichtum bekannt sind) und die dortigen Straßenbahnmuseen hilfreich. Die Museen sind von vergleichbarer Größe (vielleicht ein wenig größer, aber egal) Dort hat man jeden Tag (ja auch Montag) auf. Mein Besuch fand jeweils an einem Vormittag in der Woche statt. Außer mir waren in Lissabon eine Angestellte (Kasse / Eingang) ein Tramfahrer (Rentner), ein weiterer Rangierer (Rentner) und ein Mann im Shop (Schonplatz), das war es schon. Das kostet keine Millionen…! Auch nicht in Sachsen-Anhalt…aber genug Gesellschaftskritik! Letzter Satz dazu, auch wenn es jetzt so aussieht, dass ich Ehrenämter nicht schätze, täuscht das. Mein Anliegen ist eher, das Ehrenämter gefördert und mit den nötigen finanziellen Mitteln ausgestattet werden!

Zurück zum Museum und der herausragenden Arbeit der Straßenbahnfreunde. Auf der Website findet sich der Hinweis, das keine Parkplätze zur Verfügung stehen. Dem kann ich nur zustimmen, man findet zwar was, aber der Fußweg ist nicht zu unterschätzen. Das Bild täuscht…alles Halteverbot. Die Anreise kann aber durchaus stilecht mit einer historischen Straßenbahn erfolgen, da während der Öffnungszeiten Sonderfahrten z.B. vom Marktplatz angeboten werden. (Verfügbarkeit siehe Website)

  • Öffnungszeiten:
    • 05.Mai – 20.Oktober
    • jeden 1. und 3. Samstag im Monat
    • von 11:00 – 17:00 Uhr
  • Adresse:
    • Hallesche Straßenbahnfreunde e.V.
      Seebener Straße 191
      06114 Halle (Saale)
  • Website offiziell

Rundgang Straßenbahnmuseum Halle

Ich muss gestehen, das ich keine Ahnung von Straßenbahnen habe, trotzdem einige Fakten. Das Gelände wurde ab 1898 errichtet und ging einher mit der Elektrifizierung der Hallenser Straßenbahn, die 1891 begann. Somit die erste ‘Elektrische’ Deutschlands. Heute werden ca. 53 Millionen Passagiere mit 120 Bahnen auf einem 87 km Netz mit einer Spurweite von 1.000 mm befördert. (das war ja mal ein Satz) Und so man dem Geschäftsbericht glauben kann, arbeitet man halbwegs in den schwarzen Zahlen und hat große Ziele für die Zukunft. Aber zurück zum Museum. Ich bin natürlich nicht der einzige Besucher, aber noch mehr Vereinsmitglieder sind da und wirbeln herum. Klar, für den großen Abend muss alles vorbereitet sein. Schnell finde ich jemanden, dem ich das Eintrittsgeld in die Hand drücken kann. Alles muss seine Richtigkeit haben. Endlich kann ich beeindruckt zwischen den Bahnen verschwinden, die in unterschiedlichen Erhaltungszuständen zu bewundern sind. Nähere Informationen zu den Exponaten haben andere an dieser Stelle zusammengefasst!

Es gibt aber nicht nur Straßenbahnen zu sehen, auch allerlei Devotionalien sind zu bewundern. Und Ikarus Busse! Und ein Wolga…und ein Trabi! Vor allem die Busse sind für mich interessant, hat doch der formschöne Ikarus 66 bei mir schon als Kind bleibenden Eindruck hinterlassen.

Kult Museumsnacht im Straßenbahnmuseum Halle

Es wurde Abend, es wurde Nacht, es wurde Kult Museumsnacht! Gut, meine erste Station war das DB Museum, aber…das Straßenbahnmuseum hat gewonnen. Warum? Jeder, der den Shuttlebus über die ganze Länge nutzt, muss theoretisch hier umsteigen. Und wenn nicht…hier ist eine Pause eingeplant, genug Zeit um sich umzusehen, ein Getränk oder Bratwurst zu genießen. Apropos Shuttlebus, die Fahrer scheinen unheimlichen Spaß daran zu haben, den Passagieren zu beweisen, das Halle eine Straßenbahnstadt ist. Die Schlaglöcher, durch die der Bus brettert, sind unglaublich. Na egal…es gibt Bratwurst!

Fazit

Das Museum ist auf jeden Fall sehenswert…! Ach was, ganz Halle ist sehenswert! Den Museumsbesuch kann man gern mit einem Besuch des DB Museum verbinden (die auch Samstag offen haben). Sicherlich kann man bis zur nächsten Museumsnacht warten, ist aber nicht nötig, auch im Hellen ist alles gut zu sehen. Meinen Herzlichsten Dank an die Vereinsmitglieder, die das Museum am laufen halten, weiter so!

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